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Mythos Elefant

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Der Elefant ist ein faszinierendes Tier. Allein durch seine Größe - er ist das größte Lebewesen auf dem Land - beeindruckt er den wesentlich kleineren Menschen. Aber das ist noch nicht alles: Er hat riesige Ohren, eine elend lange Nase, zwei riesige Stoßzähne und Beine wie Säulentrommeln. Kein Wunder, dass er lange die Geheimwaffe der karthagischen Armee war. Wenn die Kriegselefanten, die Hannibal in einer waghalsigen Aktion über die Alpen gebracht hat, auch noch mit ihren Rüsseln trompeteten, liefen die römischen Soldaten vor Angst in Scharen davon. Dabei sind Elefanten eigentlich ganz friedliche Tiere. Vor allem der indische Elefant, der vom Menschen schon vor langer Zeit gezähmt wurde, trägt geduldig große Lasten und wird zu vielen schweren Arbeiten herangezogen. Prächtig geschmückt und bemalt, verrichtet er seinen Dienst in Prozessionen zu Ehren der Götter, ja es gibt sogar Götter im indischen Pantheon, die in der Gestalt des Elefanten erscheinen. Der bekannteste dürfte Ganescha sein, der in sich die Aspekte Glück, Reichtum und Wohlergehen vereinigt.

 

In der europäischen Kunst taucht der Elefant erst relativ spät auf. Man kannte dieses Wesen zwar aus den überlieferten antiken Schriftquellen, verlässliche Bilder gab es aber erst in der Renaissance. Einer der bekanntesten Elefanten dürfte der vor Santa Maria Maggiore sein. Gianlorenzo Bernini hat ihn als extravaganten Sockel für einen antiken Obelisken entworfen. In der Barockmalerei findet sich der Elefant dann häufig als Begleiter oder Reittier der Allegorie des Erdteils Afrika. Das bekannteste Beispiel ist wohl die „Africa“ von Giovanni Battista Tiepolo auf dem riesigen Deckenfresko des Treppenhauses in der Würzburger Residenz. Irgendwie blieb der Elefant jedoch immer ein Exot, für den keine festen ikonographischen Darstellungskonventionen entwickelt wurden. Wann immer es galt, fremdländische und orientalische Szenerien prachtvoll zu inszenieren, durfte der Elefant nicht fehlen. Er erscheint daher vermehrt in entsprechenden Darstellungen der Historienmalerei des 19. Jahrhunderts. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wird er noch von einigen Künstlern wie Dalí und Matisse wegen seiner ungewöhnlichen Gestalt dargestellt, um mit der Tendenz zu immer abstrakteren Kunstrichtungen fast vollständig zu verschwinden. Erst mit dem Wiedererstarken der gegenständlichen Malerei im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts kommt auch der Elefant wieder zum Vorschein.

 

Entweder knüpfen die Künstler bewusst an tradierte Darstellungsweisen an oder sie nähern sich dem Elefanten mit all dem „Wissen“ und den Vorurteilen unserer Zeit (z. B. Elefanten vergessen nie!). Oder sie erinnern sich an die heiteren Kinderbücher von Dumbo, den fliegenden Elefanten, oder den trötenden kleinen blauen Kumpel aus der Sendung mit der Maus. Andere haben den ersten Elefanten bei Daktari gesehen, einer heilen afrikanischen Safari-Welt im Tania-Blixen-Stil, oder gar leibhaftig im Zoo. Vielleicht aber auch in einem Wanderzirkus, wo die großen plumpen Tiere erstaunliche Kunststücke vorführten.

Heute dominieren zum größten Teil spielerische Herangehensweisen die Auseinandersetzung mit dem Thema Elefant. Daneben bleibt natürlich immer die Faszination an der ungewöhnlichen Größe und Gestalt des Tieres bestehen.

Über 35 Künstler zeigen in der Ausstellung, wie sie heute den Elefanten sehen. Von Skulptur aus Holz, Bronze und Stein über verschiedene malerische sowie graphische Techniken werden alle Register künstlerischen Gestaltens gezogen.

Eines fällt auf: der Elefant ist immer positiv besetzt! Es ist ein Tier, das man schätzt und bewundert, dem Eigenschaften zugeschrieben werden, die zutreffen mögen oder nicht, und das immer noch eine gewisse Exotik verbreitet. Angst haben muss man davor nicht!

  

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Nun zur Geschichte der Elefantastic:

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Volker Kühn, Künstler und Galerist aus Lilienthal, war schon in jungen Jahren sehr von Elefanten beeindruckt. Aus seiner persönlichen Leidenschaft für das riesige Tier wurde eine Sammelsucht, die manchmal an ihre Grenzen stieß und das nicht nur räumlich. Zu fast jedem seiner Sammelstücke gibt es eine Anekdote oder persönliche Geschichte. Wie zum Beispiel das Feilschen auf dem Flohmarkt oder die wunderschöne Urlaubsreise, die dann zur Elefanten-Einkaufsfahrt wurde. Natürlich die vielen Geburtstagsgeschenke, weil ein jeder weiß, der Volker ist auf Elefanten heiß. So manch lieber gute Freund bringt auch einfach mal einen Elefanten zu Volker ins Büro. So entstand eine riesige Sammlung, die im mittlerweile vergrößerten Privathaus einen extra Raum bekam. Doch auch aus diesem Raum fanden die Elefanten einen Weg durch das ganze Haus, dafür flog so manches andere raus. Vom Keller bis zum Speicher gab es keinen Tisch, keine Kommode und keine Vitrine ohne das Erfurcht einflößende Tier. Im Jahr 1975 legte der Künstler den Grundstein, der ihm zu seiner weltweiten Bekanntheit verhalf, sogar eine Tournee durch Japan trat er an. Er erfand die sogenannte „Mini-Radierung“, die es natürlich auch mit vielen Elefanten-Motiven gab. Die meisten der Radierungen sind vergriffen und in Sammlerkreisen immer noch sehr begehrt. Doch zurück zur Sammlung, denn die Begeisterung hält noch immer an, da traut sich der Künstler auch schon mal an ebay ran. Der Dickhäuter hat es ihm angetan, er zeichnet aus der Hand immer mal wieder einen Elefanten. Mit dem großen Tier werden ab und zu auch die Objekte noch einmal zusätzlich signiert.

 

Diese Sammlung wurde immer mit großem Stolz vorgeführt, viele der privaten Besucher waren der Meinung: Das sollte man öffentlich zeigen. Die langjährige Galeristin Claudine Francine Bandi sagte sich dann, das packen wir mal an. So kam es, dass die Sammlung eine aufregende Reise in die Schweiz unternahm. Nicht einmal die Bürokratie konnte sie stoppen. Und pünktlich zur Geburt des Elefanten Fahara am 3. Mai 2005 um 9 Uhr war es dann geschafft (als ob die Elefanten ihre Kollegen aus Stein, Holz und Metall unterstützen wollten). Die Ausstellung wurde im Zoo Zürich vom 3. Mai bis zum 30. September 2005 gezeigt. Zurück in Lilienthal gab es kein Ruhen für die Elefanten, sie mussten noch mal ran, ab in die Galerie Kühn. Damit auch jeder Lilienthaler die Sammlung bewundern konnte.

Nach dieser Aufregung konnten die Elefanten erst mal wieder nach Haus. Aber kurz darauf rückten sie wieder aus, diese Langeweile zu Haus hielten sie nicht lange aus. Im Rahmen der Hafa Bremen war die Ausstellung vom 9. bis zum 17. September 2006 im Foyer des AWD Domes zu sehen. Zu dieser Veranstaltung konnte Volker Kühn viele seiner Freunde und Kollegen bewegen, sich mit dem freundlichen Koloss auseinanderzusetzen. Über 35 Künstler befassten sich mit dem Elefanten. Diese Ausstellung war in Berlin vom 7. Juni bis zum 26. August 2006 zu sehen und ergänzte daraufhin die Sammlung bei der Ausstellung in Bremen. Natürlich hält die Herde schon mal nach neuen Veranstaltungen Ausschau, um noch vielen Leuten Freude zu bereiten.

 

Die Sammlung hat alles zu bieten, sei es die einfache Postkarte, der Kitsch-Elefant, die Antiquität, der Elefant aus Edelholz, die Radierung, der Kissenbezug .....................

Man kann gar nicht alles aufzählen. Nur eines sei gesagt, es gibt nichts, was es nicht gibt.

Skurril bis wunderschön / klein, groß, größer / Metall, Holz, Glas, Kunststoff und Marmor /

durchsichtig, weiß, schwarz und farbig / neu, alt, älter / von Ceylon bis Vatikanstadt ..............

 

Die Liebe zu dem Dickhäuter ist unverkennbar, in vielen seiner Objektkästen finden wir, wie soll es anders sein, das große Tier. Diese Sammelleidenschaft teilt Volker Kühn mit vielen Menschen, es ist erstaunlich, in wie vielen Haushalten dieser nette Riese Einzug gehalten hat.

Man kann nur jedem Elefantenbegeisterten raten, sich diese einzigartige Sammlung anzusehen.

 

Ein großer Traum des Künstlers ist ein Elefanten-Museum, um vielen Leuten Elefantastic zu zeigen.

 

 

   
© by Volker Kühn 2023